Vor einer Woche war ich zu Besuch in Plauen um meine neuesten Kreationen auf der Spitzenfestgala zu präsentieren. Diese Gelegenheit wollte ich gleich nutzen um zu sehen, wo die Spitze herkommt, bzw. wie sie gemacht wird.
Herr Reinhardt von der Modespitze Plauen lädt mich und meine Begleiter ein und führt uns durch sein Geschäft. Auf mehreren Ebenen befinden sich Verkaufsraum, Lager und Musterräume. Voll mit edlen, modernen, aber auch historischen Spitzenmustern. In Deutschland gibt es immer weniger Manufakturen mit eigenen Maschinen. Die Region um Plauen bildet das Zentrum maschinengestickter Spitze in Deutschland. Das Textile Handwerk findet mittlerweile überwiegend im Ausland statt, was sicher auch aus Kostengründen passiert. Es ist kaum vorstellbar, wie aufwändig die Herstellung des edlen Materials ist. Vom Design auf Papier über Lochkarten ganz abgesehen. Nach dem Sticken der Muster auf der Maschine folgt das auswaschen und ausrüsten, damit die Form erhalten bleibt. Spitzendecken werden aus vielen kleinen Teilen zusammengesetzt bzw. im Fachjargon: Von Hand gewickelt.
Umso schöner ist es, ein echtes Traditionsunternehmen zu besuchen. Eine Nische die es zu erhalten gilt. Die Stickmaschinen stehen ein paar Kilometer entfernt in großen Hallen. Denn sie brauchen Platz. Wir haben es leider nicht mehr geschafft die Stickmaschinen selber aufzusuchen, Herr Reinhardt ist aber so freundlich mir einige Bilder von der Anfertigung des Spitzentotenkopfs zur Verfügung zu stellen. Darum dreht sich alles in meinem nächsten Blog. Die Spitzenherstellung ist ein sehr interessanter und unglaublich vielfältiger Bereich, welcher sich kaum in wenigen Sätzen erläutern lässt. Vielen Dank an Herrn und Frau Reinhardt für diese tollen Einblicke!